Pflegen in der Corona-Krise: Das sollten Angehörige im Winter beachten

06.11.2020

Pflegen in der Corona-Krise: Das sollten Angehörige im Winter beachten

Gerade im Winter wird die Corona-Krise noch einmal mehr Unsicherheit in die Pflege durch Angehörige bringen.

Infektionszahlen steigen und die Erkältungszeit naht: Jeder wird unsicherer, ob er nicht vielleicht doch selbst infiziert sein könnte. Dann möchte man natürlich nicht Pflegebedürftige anstecken – was also tun?

Das Risiko pflegebedürftiger Menschen bei Corona/COVID-19

Viele pflegebedürftige Menschen gehören zu den Risikogruppen für das Coronavirus – und für andere Erkrankungen und Infekte. Für sie wäre eine Ansteckung besonders gefährlich, weil ihr Immunsystem selbst wenig gegen die Krankheit tun kann oder ihre Lunge geschwächt ist.

Pflegebedürftige gehören oft zu Risikogruppen

Das gilt auch, wenn jemand keine Lungenerkrankung oder Asthma hat. Wer sich beispielsweise nicht viel bewegen kann, hat häufig weniger Kondition. Dadurch fällt das Atmen bei Belastung schwerer – und eine Atemwegserkrankung, also beispielsweise Husten, belastet den Körper besonders.

Für Menschen in den Risikogruppen gilt: Sie haben das gleiche Risiko wie andere, sich anzustecken. Sie haben aber ein höheres Risiko, dass die Krankheit für sie besonders schädlich verläuft. Es ist bei ihnen wahrscheinlicher, dass sie schwer erkranken, lange krank bleiben, langfristige Schäden erleiden oder sogar sterben.

Das Ansteckungsrisiko für pflegende Angehörige

Der beste Schutz für pflegebedürftige Menschen ist, eine Ansteckung mit dem Virus zu verhindern. Dazu sollten pflegende Angehörige einerseits ihr eigenes Risiko möglichst niedrig halten. Andererseits sollten sie auch bei der Pflege besonders auf die Minimierung der Ansteckungsgefahr achten.

Der erste Punkt bedeutet, dass pflegende Angehörige ihren Alltag auf Ansteckungsrisiken überprüfen sollten. Die aktuellen Maßnahmen betonen die Ansteckungsgefahr in der Freizeit, aber je nach beruflicher Situation kann hier auch ein Risiko liegen. Wer jeden Tag mit unterschiedlichen Menschen im gleichen Raum oder mit wenig Abstand draußen ist, hat ein höheres Risiko, sich anzustecken. Wenn dabei alle Behelfsmasken oder sogar medizinische Masken tragen, ist das Risiko kleiner. Trotzdem bedeutet jeder Kontakt mehr Risiko.

Das Ansteckungsrisiko bei der Pflege

Der zweite Punkt, der Schutz bei der Pflege, ist nicht einfach. Auch hier sollten möglichst alle Befehlsmasken oder medizinische Masken tragen. Es kann helfen, Räume regelmäßig zu lüften und darauf zu achten, dass die Luft nicht zu trocken wird. Wenn möglich, sollte man auch weiter Abstand halten. Das geht zwar nicht bei der Pflege mit Körperkontakt, aber zum Beispiel beim Unterhalten. Wie immer bei der Pflege ist Hygiene wichtig: Gründliches Händewaschen sollte sowieso zur Pflegeroutine gehören. Jetzt sollte man noch mehr darauf achten.

Pflege im Winter vorbereiten

Wer aktuell hauptsächlich allein für die Pflege eines Angehörigen oder einer Bekannten verantwortlich ist, sollte für den Winter einen Plan machen. Was, wenn man krank wird und deswegen ausfällt? Allgemein sollte die Verhinderungspflege in diesen Situationen helfen. Wichtig ist, dass Sie dann die Nummer eines Pflegedienstes kennen. Außerdem sind viele Pflegedienste aktuell überlastet und es ist schwierig, als zusätzlicher Kunde aufgenommen zu werden.

Alternativ können auch Angehörige einspringen, die normalerweise nicht die Pflege übernehmen. Auch die gelten übrigens als Verhinderungspflege und können für die Pflege Geld bekommen (anders als Pflegedienste aber nicht als Sachleistung abgerechnet – die Details zur Finanzierung von Verhinderungspflege finden Sie hier).

Wichtig ist besonders in diesem Winter einen Plan für einen Ausfall zu haben. Auch die Verbraucherzentrale berät zum Thema. Auch hier wird geraten: Nutzen Sie unbedingt die Möglichkeiten der Pflegeberatung. Sie finden Ansprechpartner bei den Kranken-/Pflegekassen oder beispielsweise bei uns auf unserer Beratungsseite.

Zögern Sie nicht, sich Hilfe zu suchen!