Digitalisierungsbeauftragte im Born Netz - das passiert bei uns

15.07.2022

Digitalisierungsbeauftragte im Born Netz - das passiert bei uns

Bei uns gibt es eine Position, die sonst kaum ein Unternehmen besetzt. Eine Digitalisierungsbeauftragte im Pflegenetzwerk – wie kommt man denn darauf?

Christin Heisterhagen ist nicht nur die erste Digitalisierungsbeauftragte im Born Gesundheitsnetzwerk (und eine der ersten in der Pflege), sondern war sogar selbst die Inspiration für diese Position. Denn sie verbindet Technikaffinität mit dem seltenen Talent dafür, Technik auch für andere begreifbar zu machen.

Digitalisierungsbeauftragte – was ist das und wieso brauchen wir das? Wir wollen das!

Eine Digitalisierungsbeauftragte ist in vielen Unternehmen dafür zuständig, neue Technik ins Unternehmen zu bringen. Auch Christin hält für uns nach neuer Technologie Ausschau, aber ihre Aufgaben sind vielfältiger.

Digitalisierung ist nicht einfach eine Welle, die uns einfach überrennt, sondern eine ebenso vielfältige Entwicklung, die wir mitgestalten können und wollen. Als Digitalisierungsbeauftragte hat Christin im Born Gesundheitsnetzwerk den Job, allen dazu zu verhelfen, dass sie „Digital“ nutzen können. Und dem Netzwerk als ganzem zu helfen, die beste Technologie für alle nächsten Schritte zu finden.

Pragmatisch sein: Technik ist da, dann soll sie auch genutzt werden

Wer davon spricht, dass Unternehmen „digitalisiert“ werden, hat meist nicht auf dem Schirm, wie viel schon digital läuft. In fast keinem Beruf kommt man heute ganz um Technik herum – ob Laptop, Smartphone oder Tablet, irgendwie ist „Kollege Computer“ schon im Team.

Damit die vielen Werkzeuge, die wir dadurch zur Verfügung haben, auch tatsächlich einen Vorteil haben und nicht ausbremsen, hilft unsere Digitalisierungsbeauftragte allen, ihre Neugier für digitale Hilfsmittel zu entdecken. Jeder kann bei ihr vorbeikommen (oder sie kommt vorbei) und Schritt für Schritt Programme kennenlernen. Das gilt auch für all die Programme, mit denen man schon seit Jahren arbeitet. Denn oft war das erste Kennenlernen von Frust oder Ablehnung geprägt: nicht schon wieder etwas Neues und Kompliziertes im stressigen Alltag. Jetzt ist die Chance, neu zu entdecken, was möglich ist.

Wie bei allen Lernprozessen gehört dazu, Fehler machen und Fragen stellen zu können. Dadurch wird die digitale Dienstplanung oder die Dokumentation mit technischen Lösungen tatsächlich einfacher und nicht bloß neu, anders oder gar komplizierter. Christins Genie zeigt sich in ihrer Geduld und der Fähigkeit, alle Prozesse in die Sprache ihres Gegenübers zu übersetzen. Sie macht aus „Und was muss ich damit tun?“ im Unternehmen ein „Und was kann das für mich tun?“.

Vorbereitet sein: Neues kommt auf jeden Fall

In allen Bereichen entwickeln wir uns weiter – wir, und die Pflege als Ganzes. Dazu gehören neue Vorschriften zu Hygienemaßnahmen genauso wie neue Programme zur Dienstplanung. Das Problem mit neuen IT-Anforderungen ist, dass sie oft abstrakt ausgegeben werden (Pflegedienste sollen „Schnittstellen implementieren“) und die Umsetzung bei einzelnen Experten liegt, die wiederum keine Experten für Pflege sind.

Unsere Digitalisierungsbeauftragte schließt hier Lücken: sie informiert sich immer, was auf Pflegedienste zukommt – neue Anforderungen, Möglichkeiten oder Regeln – und bereitet gemeinsam mit allen zuständigen Experten die Einführung vor.

Eine der größten Hürden dabei sind tatsächlich Deadlines. Nicht, weil sie nicht eingehalten werden könnten, sondern, weil sie immer wieder aktualisiert werden. Kommt die digitale Patientenakte? Ja. Wann kommt sie? Wer weiß. Kürzlich wurde erst wieder selbst die Pflicht für Ärzte, digitale Rezepte auszustellen, auf später verschoben.

Unsere Digitalisierungsbeauftragte ist also auch ein Filter – sie muss sich mit allen „bald“ und „vielleicht“ auseinandersetzen, damit alle anderen eine Systemumstellung wirklich erst miterleben, wenn sie passiert.

Vorausdenkend sein: Wir können Pioniere sein

Aber es geht natürlich noch weiter. Durch jemandem im Team, der sich aktiv mit Technologie und Möglichkeiten beschäftigt, haben wir auch die Chance, die Zukunft mitzugestalten.

Christin hält die Augen offen nach Kooperationsprojekten, durch die wir als erste dabei helfen können, die Zukunft der Pflege mitzugestalten. Nur wenn wir am Gespräch über neue Technologien teilnehmen, kann unsere Stimme gehört werden, wenn es darum geht, was wir eigentlich brauchen oder wollen.

Denn ein erstes Fazit kristallisiert sich durch die Arbeit unserer Digitalisierungsbeauftragten schon jetzt heraus: die echte Challenge, der sich Technik und IT stellen müssen, liegt in der Kommunikation zwischen Technikprofis und denjenigen, die die Technologie später anwenden müssen. Und zwar nach Möglichkeit nicht erst, wenn Technik „blind“ gestaltet wurde, sondern schon während sie designt, entwickelt und weiterentwickelt wird.