Pflegebedürftigkeit erkennen – diese kleinen Hilfen sind Pflegeleistungen – Teil 2

24.11.2023

Pflegebedürftigkeit erkennen – diese kleinen Hilfen sind Pflegeleistungen – Teil 2

Wie im letzten Monat schon berichtet, ist es wichtig, auch kleine Pflegeleistungen zu erkennen. So können Angehörige und Pflegebedürftige selbst die Pflege früh organisieren, ohne vom Bedarf plötzlich „überrollt“ zu sein oder die vielen „Kleinigkeiten“ zu übersehen.

Pflegeleistungen aus dem Bereich Selbstversorgung

Die Selbstversorgung betrifft alltägliche „Aufgaben“, die jeder von uns – nach Möglichkeit – alltäglich erledigt. Beispielsweise sich morgens an- und abends aus- bzw. umzuziehen. Der Weg ins Badezimmer und die Körperpflege von Waschen und Zähneputzen bis Rasieren und Frisieren. Und dann natürlich das Zubereiten und Essen von Mahlzeiten.

Wie siehen hier also kleine Unterstützungsleistungen aus?

Wer tatsächlich jeden Tag beim An- oder Umziehen hilft, weiß wahrscheinlich, dass er Pflege leistet. Aber die Unterstützung fängt wie immer klein an: zum Beispiel Hilfe beim Zurechtlegen der Kleidung für den nächsten Tag. Oder die Hilfe bei der Kleidung ist „nur“ notwendig, wenn die pflegebedürftige Person das Haus verlassen will. Beispielsweise ist es oft noch lange einfach, Jogignghose und T-Shirt anzuziehen, aber eine Hose, eine Bluse oder ein Hemd mit Knöpfen bereiten Schwierigkeiten.

Beim Essen fällt die Notwendigkeit der Unterstützung meist auch erst spät auf, wenn man zum Beispiel nebeneinander wohnt. Seit Jahren kocht einer für den anderen mit und jetzt ist das nicht mehr abwechselnd, sondern eher im Verhältnis 6:1?

Pflegeleistungen aus dem Bereich Umgang mit einer Krankheit

Dieses Modul betrifft natürlich nur diejenigen, die eine Krankheit managen müssen – andererseits betrifft das wohl die allermeisten Menschen ab einem gewissen Alter.

Dabei sind einige Aufgaben auffälliger als andere. Beispielsweise fällt einem natürlich sofort ein Katheter ein, der immer wieder gewechselt werden muss. Und auch das Messen von Zuckerwerten ist medizinisch genug, als Aktivität aufzufallen. Aber es gibt auch unauffälligere Tätigkeiten: Beispielsweise wenn man die eigene Körpertemperatur im Blick behalten muss, um das Aufflammen einer chronischen Krankheit zu erkennen.

Hilfe kann auch daraus bestehen, jemanden zum Arzt zu begleiten oder an die Einnahme von Tabletten zu erinnern.

Pflegeleistungen aus dem Bereich Alltagsleben und soziale Kontakte

Ein anderer Teil der täglichen „Leistungen“ besteht in der Organisation des Tagesablaufs (mit angemessener Perspektive auf Tages- und Nacht- sowie Ruhezeiten), das Füllen des Tages mit Beschäftigung und die längerfristige Planung von Aktivitäten. In den gleichen Bereich fällt die Frage nach Interaktionen mit anderen Menschen: wie aktiv kann jemand (für sich allein) sein Sozialleben gestalten?

Kleine Unterstützungen können hier schon winzig beginnen: wenn eine Person die Termine für alle im Kopf behält, und morgens einen Überblick über die anstehenden Events gibt. Oder auch die sozialen Kontakte nicht selbstständig organisiert werden, sondern ein anderes Familienmitglied diese Termine plant.

Auch Schwierigkeiten damit, sich selbst zu beschäftigen und den Tag zu füllen, werden mit der Zeit umfangreicher.