Kleinigkeiten in der Pflege: Rückenschonende Bewegungen

16.08.2019

Kleinigkeiten in der Pflege: Rückenschonende Bewegungen

In einer kleinen Serie, heute mit dem Thema „Rückenschonend pflegen“ widmen wir uns den „Kleinigkeiten“, die im Pflegealltag einen großen Unterschied machen können. Diese Kleinigkeiten betreffen alle, die pflegen: Angehörige und professionelle Pflegekräfte.

Viele Details sind fast selbstverständlich, aber gerade deswegen vergisst man sie besonders leicht. Ein klarer Fokus auf die Kleinigkeiten soll helfen, sie im Kopf zu behalten. So werden sie im Alltag wieder häufiger umgesetzt und führen zu einer besseren Pflege.

Eine Kleinigkeit: Die richtigen Bewegungsabläufe

Einen anderen Menschen von ungefähr gleicher Größe irgendwie hochheben, umdrehen oder stützen – das schafft jeder körperlich halbwegs fitte Mensch. Und fast jeder hat auch schon mal einem Freund, Angehörigen oder auch Fremden geholfen, wenn der gerade krank oder verletzt war.

Aber: So ein „intuitives“ Anheben oder Umdrehen kann für beide Seiten schon beim ersten Versuch schädlich sein. Wer hebt, kann sich ebenso verletzen wie den Gehobenen. Auch beim Umdrehen oder Stützen kann man sich oder pflegebedürftige Menschen verletzen oder überbelasten.

All das ist viel einfacher, wenn man weiß, wie man sich bewegen soll. Beide Seiten verletzten sich seltener, werden nicht so müde und haben keine Schmerzen bei den Bewegungen oder durch die Bewegungen.

Warum ergonomische Bewegungsabläufe in der Pflege so wichtig sind.

Deswegen ist ein gut geübter, richtiger Bewegungsablauf wichtig für alle, die pflegen. Das gilt vor allem für die genannten besonders anstrengenden Bewegungen, bei denen auch Kraft nötig ist. Aber auch monotone Aufgaben oder zum Beispiel häufiges Bücken belasten die Gelenke oder Bänder.

Richtige Bewegungen schonen die Gelenke und Knochen der Pflegenden und schonen auch die Gepflegten, weil sie nicht ruckartig oder mit zu großer Kraft auf einem Punkt bewegt werden.

Gerade häufig absolvierte Bewegungen graben sich schnell ins Gedächtnis der Muskeln: Sie werden automatisch immer wieder so ausgeführt, wie man sie schon oft wiederholt hat.

Wer so früh wie möglich lernt, wie man sich richtig bewegt, kann die Abläufe irgendwann getrost seinen Muskeln überlassen – die wissen schon, was sie tun.

Probleme durch falsche Gewohnheiten oder Unwissen

Viele Pflegende – professionell oder Angehörige – wissen gar nicht, dass sie sich falsch bewegen. Sie haben sich einen bestimmten Bewegungsablauf angewöhnt, und bemerken nur die unangenehmen Folgen. Sie haben zum Beispiel häufig Schmerzen in den Beinen, im Rücken oder in der Folge im Kopf.

Die richtigen Bewegungsabläufe gehören eigentlich zur Pflegeausbildung dazu. Aber natürlich ändert sich auch immer wieder mal etwas – zum Beispiel gibt es neue Erkenntnisse dazu, was den Rücken schont. Oder es ändern sich schlicht die Verhältnisse und Betten sind anders beschaffen als früher.

Dadurch müssen auch Bewegungsabläufe immer neu (oder von Angehörigen ganz neu) gelernt werden.

Wie man richtige Bewegungsabläufe (wieder) erlernt

Richtige Bewegungsabläufe lernt man am besten von Fachpersonen. Für Angehörige gibt es manchmal Kurse – zum Beispiel an der VHS – für Profis werden die Fortbildungen oft im Pflegedienst organisiert. (Wenn nicht: Ansprechen!)

Darüber hinaus gibt es Hilfsmittel, die bei der Pflege unterstützen. Gleitmatten, Hocker und Co können Angehörige sich auch erstatten lassen – sprechen Sie mit Ihrer Krankenkasse! Für Profis lohnt sich die Anschaffung für den „mobilen“ Koffer.

Außerdem gibt es natürlich einige allgemeine Tipps, die jeder sofort und ohne Training umsetzen kann:

  • Bauch- und Rückenmuskulatur helfen. Jeder Sport, der diese Partien stärkt, ist ein guter Ausgleich. Insbesondere Yoga kann auch helfen, vom Stress zu entspannen.
  • Wer hebt oder drückt, spannt sich dabei an. Kontrolliertes Atmen (Einatmen vor und Ausatmen bei der Belastung) hilft!
  • Planen Sie Heben oder Tragen möglichst gut – lieber ein paar Sekunden für den prüfenden Blick aufbringen, als mit einem schweren Gewicht in den Armen ein Hindernis umlaufen müssen.
  • Versuchen Sie, den Rücken gerade zu halten und aus den Beinen zu heben.

Pflege, die nicht überlastet, leisten übrigens unsere Mitarbeiter. Auch für Sie und Ihre Angehörigen. Oder mit Ihnen im Team? Kontaktieren Sie uns und wir beraten Sie gern zu Pflege bei Ihnen zuhause oder einem Job ohne Zeitdruck!