Eine Hilfe mehr: Das Kompetenznetz Einsamkeit

15.04.2022

Eine Hilfe mehr: Das Kompetenznetz Einsamkeit

Einsamkeit ist kein „normales“ Problem des Alters – auch darauf macht das neu gegründete Kompetenznetz Einsamkeit aufmerksam. Denn viel zu oft scheint es aus der Einsamkeit keine Auswege zu geben, obwohl es gar nicht so schwer sein muss.

Wieso Einsamkeit ein (gesellschaftliches) Problem ist

Einsamkeit wirkt – logischerweise – wie ein Problem, das nur den einzelnen betrifft – derjenige, der einsam ist. Aber tatsächlich ist Einsamkeit ein Problem für alle.

Erstens, weil die Person verloren geht, die sich alleine fühlt. Die Gemeinschaft wird kleiner und abgesehen vom Verlust der einzelnen Person weiß jeder andere von uns, dass auch er verloren gehen kann.

Das bedeutet auch ganz konkret, dass ihre Fähigkeiten und ihr Wissen verloren gehen. Sie ist nicht mehr auf die gleiche Weise für alle anderen da, ihr Wissen ist verloren, ihre Fähigkeiten sind nicht mehr da.

Und zuletzt gibt es „harte“ Fakten: Einsamkeit scheint gesundheitliche Probleme zu verschlimmern, und beispielsweise das Risiko für Demenz, Herzkrankheiten oder Schlafstörungen zu erhöhen. Wer kalkulieren möchte, sollte daran denken, dass jede dieser Krankheiten „das Gesundheitssystem belastet“.

Was das Kompetenznetz Einsamkeit erreichen möchte

Das Kompetenznetz Einsamkeit zielt darauf ab, Einsamkeit in der Gesellschaft zu erforschen, Möglichkeiten zur Bekämpfung und Vorbeugung zu finden, und die Ergebnisse für möglichst viele Menschen verfügbar zu machen.

Wieso diese Nachricht für uns relevant ist? Weil Einsamkeit uns in der Pflege oft begegnet.

Besondere Angebote für Ältere

In der Altenpflege soll zwar immer auch Zeit für ein Gespräch sein, so ganz kann das der Einsamkeit aber nicht entgegenwirken. Aber was tun, wenn man beim Besuch bemerkt, dass jemand einsam wirkt?

Für Menschen über 60 stellt das KNE www.silbernetz.org/ vor – eine Webseite, hinter der eine Telefonaktion steckt. Hier können sich einsame Menschen melden und „einfach mal reden“. Auch langfristige Gesprächs-Freundschaften werden vermittelt. Vom wöchentlichen Telefonat geht es dann manchmal weiter durch die Vermittlung von Angeboten in der Nachbarschaft. Wieso also nicht einfach mal einen Zettel von der Webseite oder Telefonnummer ausdrucken und nach der Pflege da lassen – so oft reicht ja ein kleiner Anstoß.