Pflege zuhause bei Hitze

12.07.2024

Pflege zuhause bei Hitze

Selbst Poster und Bildschirm-Werbung in den Innenstädten macht mittlerweile auf die Gefahren bei Hitze aufmerksam. Das liegt nicht nur daran, dass das Bewusstsein fürs Problem steigt, sondern auch die Temperaturen.

Veränderte Hitze: Im Alter neu lernen

Die Hitze, mit der wir im Sommer 2024 leben, ist anders als das, was wir noch vor 20 Jahren erlebt haben. Die Temperaturen steigen und bleiben länger auf Höchstwerten. An diese „neuen“ Sommer muss man sich erst mal gewöhnen.

Gleichzeitig ändert sich auch die Hitzetoleranz im Laufe des Lebens. Ältere Menschen sind häufig durch gesundheitliche Probleme geschwächt. Außerdem ändert sich das Verhalten ihres Körpers bei Hitze. Ein simples aber sehr gefährliches Problem: das „richtige“ Durstempfinden lässt nach. Während sich junge Menschen darauf verlassen können, dass sie Durst haben, wenn sie Wasser brauchen, sollten alte Menschen bewusster darauf achten, viel zu trinken.

Wie immer ist hier die Grenze zwischen „jung“ und „alt“ schwimmend – auch wenn Sie vielleicht selbst von einer „jungen“ Person gepflegt werden, können Sie sie bei hohen Temperaturen ans Trinken erinnern.

Bei der Pflege an Hitze denken

Bei hohen Temperaturen muss sich genauso wie bei niedrigen im Pflegealltag ein bisschen etwas ändern. Der erste Perspektivenwechsel ist der auf sich selbst: Die Arbeit wird anstrengender und der Alltag für viele nervenaufreibender. Lösungen sind vielleicht eine zweite Flasche Wasser im Auto oder einfach ein feuchter Waschlappen, der zwischendrin für Erfrischung sorgt. Vor allem aber hilft die Erinnerung: für alle ist der Hitzetag ein anstrengender Tag.

In der Pflege bei älteren oder kranken Menschen zuhause ist der Blick auf die Temperatur wichtig. So viele Patient*innen berichten, dass die größte Erleichterung durch den Besuch einer Pflegekraft manchmal ist, dass jemand das Fenster öffnen oder schließen kann. Frische Luft zu bekommen oder andersrum die Hitze auszusperren, kann enorm helfen.

Hilfsmittel richtig einsetzen

Klimaanlagen und selbst Ventilatoren wirken für viele Menschen immer noch wie Luxusgegenstände – oder gefährliche Zugluftverursacher.

Dabei gibt es mittlerweile relativ günstige Lösungen für Zuhause, die enorme Entlastung bedeuten können. Wie immer sollte man die Geräte natürlich richtig einsetzen. Das Abkühlen von 27°C auf 20°C Raumtemperatur kann unangenehm, aber auch gefährlich sein. Wer also eine Klimaanlage einsetzt, sollte nicht immer wieder von drinnen nach draußen wechseln und die Anlage moderat einsetzen. Das gilt insbesondere für Menschen, deren Kreislauf nicht unbedingt fit ist. Ventilatoren kühlen nicht, aber bewegen die Luft und das trägt Wärme vom Körper weg. Auch hier gilt Moderation: wer direkt vor dem Ventilator sitzt, kann tatsächlich negative Effekte erleben.

Wer keine Geräte haben will oder kaufen kann, sollte auf angemessene Belüftung zuhause achten – ganz klassisch mit sinnvoll geöffneten oder geschlossenen Fenstern. Wer draußen sitzen kann, sollte auf Schatten achten.