18.11.2022
Erste Pflegekammerversammlung gewählt
Das Wahlergebnis zur ersten Kammerversammlung der Pflegekammer NRW ist da – und wir gratulieren herzlich allen gewählten Vertreterinnen und Vertretern. Sie sind Teil des neuen „berufsständigen Selbstverwaltungsorgans“ für die professionelle Pflege in NRW.
Die 60 Sitze in der Pflegekammer sind nun zum ersten Mal verteilt und wir sind gespannt, was das für die Pflege in NRW bedeuten wird.
Etwa 20 Prozent Wahlbeteiligung
Wie im August hier im Blog berichtet, musste man sich für die Wahl registrieren und konnte dann sogar online abstimmen.
Wer in NRW in der Pflege (nicht ehrenamtlich) arbeitet, war nach Anmeldung wahlberechtigt. Rund 98 500 Menschen konnten wählen, ca. 21 800 haben es auch getan. Die Wahlbeteiligung lag bei etwas mehr als 22 Prozent.
Das wirkt nach einer etwas niedrigen Wahlbeteiligung für ein so wichtiges Gremium. Andererseits muss man bedenken, dass die Kammer nicht nur ganz neu ist, sondern auch das Wahlverfahren – viele waren noch nicht damit vertraut und konnten sich vielleicht nicht rechtzeitig registrieren. Auch über diejenigen, die zur Wahl standen, war einfach noch nicht viel bekannt - oder was ihre jeweiligen Programme dann tatsächlich für die Pflege bedeuten.
Und scheinbar wurde auch der Weg der digitalen Wahl noch nicht voll genutzt: 65 % der Stimmen kamen per Briefwahl an. Da gibt es viel (einfaches) Verbesserungspotenzial.
Das Wahlergebnis
Aus der Pressemitteilung der Pflegekammer: „Das vorläufige Wahlergebnis wurde heute durch die Wahlleitung auf der Webseite des Errichtungsausschusses der Pflegekammer NRW bekannt gegeben und kann hier eingesehen werden: www.kammerwahl.pflegekammer-nrw.de“
Hier kann man sich also über die konkreten Gewinner informieren, aber was sie nun tun werden, wird sich erst mit der Zeit zeigen.
Viele Stimmen gingen an bekannte Namen, beispielsweise sind Vertreter mit Verbindung zur Gewerkschaft ver.di auf vielen Sitzen gelandet. Einige kleinere Gruppen wurden aber auch gewählt und vertreten ihre Sicht - teilweise mit Nischenperspektive.
Wie geht es weiter?
Für die ersten fünf Jahre liegen die Vertreter*innen damit fest (sofern sie die Wahl jeweils annehmen). Zum ersten mal werden sie sich am 16. und 17. Dezember treffen – auf die Ergebnisse dieses Treffens warten wir gespannt, weil wir doch hoffen, in einem Monat dann schon mehr darüber erfahren zu können, ob die Pflegekammer wirklich ein Organ der Pflege wird. Zu befürchten ist, dass es sich um ein Gremium handeln könnte, das nur eingerichtet wurde, um die Diskussion ohnmächtiger statt zielgerichteter zu machen.
Zu hoffen ist, dass sie tatsächlich einfach die häufigsten oder wichtigsten Stimmen aus der Pflege verstärkt und in NRW bald durch den gemeinsamen Auftritt die Position der Pflege verbessert wird.