Pflegeplanung schreiben: Professionell oder für die Pflege von Angehörigen

27.08.2021

Pflegeplanung schreiben: Professionell oder für die Pflege von Angehörigen

In unserer Serie „Kleinigkeiten in der Pflege“ haben wir vor einiger Zeit schon erwähnt, wie wichtig die Dokumentation der Pflege ist. Dazu gehört auch eine Pflegeplanung – in der professionellen Pflege ganz selbstverständlich, in der Pflege von Angehörigen auch eine gute Idee.

Wie professionelle Pflegeplanung aussehen kann, zeigt dieses sehr ausführliche Beispiel vom Thiemeverlag für die Pflege einer Patientin im Krankenhaus. In der ambulanten Pflege müssen ähnliche Punkte hinterfragt werden – und wer die Pflege von Angehörigen oder einer Freundin oder einem Freund übernehmen möchte, kann sich auch mit einer Pflegeplanung viel helfen.

Darin geht man verschiedene Bereiche durch und überlegt, welche besonderen Probleme, Bedingungen und Lösungsansätze es hier geben kann. Für jeden Bereich werden die notiert.
Außerdem wird dokumentiert, welche Behandlungsschritte durchgeführt werden und auch, welche Ziele man damit verfolgt. Steht beispielsweise das Schmerzmanagement oder eine Heilung im Vordergrund? Das sind sehr verschiedene Ziele mit unterschiedlichen „Erfüllungskriterien“.

Die professionelle Pflegeplanung für ambulantes Pflegen

In der ambulanten Pflege gehört für einen Pflegedienst zur Arbeit dazu, eine Pflegeplanung zu schreiben. Einerseits ist das gesetzlich in vielen Fällen gefordert, andererseits ist es schlicht ein Mittel, um die Qualität der Arbeit zu verbessern.

Wer plant, was getan werden muss, kann weniger vergessen. Wenn man sich zusätzlich auch Begründungen notiert, geht noch weniger verloren und es ist einfacher, Ziele und Erfolge zu prüfen.

Wie ausführlich ein Pflegeplan geschrieben wird, hängt ein bisschen von der konkreten Situation ab. Beispielsweise kann es in einem Pflegedienst einen guten, fundierten Pflegeplan für alle Arbeitsschritte rund um eine Trachealkanüle geben. Dann steht an dieser Stelle im individuellen Pflegeplan nur „Trachealkanüle – siehe Pflegeplan allgemein“ oder etwas ähnliches. Das ist dann kein Hinweis auf einen „schlechten“ Plan, sondern eine gute Möglichkeit, Zeit zu sparen und sich auf individuelle Punkte zu konzentrieren.

Wenn aber der ganze Pflegeplan so aussieht – alles nur in allgemeinen Stichpunkten, kein Verweis auf individuelle Bedürfnisse oder Hilfestellungen – dann ist die Pflegeplanung nicht gut.

Pflegeplanung für die Pflege von Angehörigen

Auch wer „nur“ privat jemanden pflegt, kann einen eigenen Pflegeplan schreiben. Der kann ganz unterschiedlich aussehen, je nach dem, welche Ziele man hat. Er muss nicht so ausführlich sein wie professionelle Pflegepläne – man kann sich aber an den gleichen Fragestellungen entlangarbeiten.

Der Pflegeplan kann helfen festzuhalten, was gemacht wird. Das hilft vor allem dabei, jeden Tag nichts zu vergessen. Der Pflegeplan funktioniert dann wie eine ToDo-Liste oder ein kleiner Kalender.

Ein privater Pflegeplan kann aber auch genauso wie in der professionellen Pflege genutzt werden, um gemeinsam mit der gepflegten Person festzuhalten, welche zusätzlichen Bedingungen bei der Pflege wichtig sind. Wenn jemand beispielsweise nach einem Schlaganfall bestimmte Dinge erst wieder lernen muss, sollte er mitbestimmen, welche Fähigkeiten ihm am wichtigsten sind. Ein Gespräch darüber, das man auch schriftlich festhält, kann wie ein Ziel funktionieren.

Und ein Pflegeplan, in dem alle notwendigen Hilfen festgehalten werden, hilft dabei, den Überblick zu behalten. Wer nicht nur die Planung festhält, sondern auch die tatsächliche Pflege dokumentiert, kann zum Beispiel mit dem medizinischen Dienst gut über einen hohen Zeitaufwand sprechen. Das kann helfen, wenn man einen höheren oder neuen Pflegegrad beantragen möchte.

Pflegeplanung mit Hilfe der Pflegeberatung

Wer die Pflege selbst übernehmen will, muss die Planung nicht allein machen. Wenn jemand einen Pflegegrad hat, hat er auch Anspruch auf eine (regelmäßige) Pflegeberatung – in manchen Fällen ist die auch verpflichtend. Dabei wird auch der Bedarf ermittelt und man guckt zusammen mit Pflegeprofis, wie ein passender Pflegeplan aussehen kann.