Urlaub für Angehörige

09.08.2024

Urlaub für Angehörige

Wer pflegt, arbeitet hart. Manche pflegende Angehörige arbeiten einerseits in einem „normalen“ Job und andererseits ehrenamtlich zuhause oder bei einem Angehörigen in der Pflege. Genau wie von einem Job, der bezahlt wird, benötigt jeder mal Urlaub oder Pause von der Arbeit, die nicht so klar geregelt ist.

Realistisch frisst die Pflegverpflichtung häufig eher den Urlaub auf, den ein anderer Job bietet. Eigentlich soll das aber anders sein.

Verhinderungs- und Kurzzeitpflege

Das Mittel der Wahl für den Urlaub von Angehörigen sind die Verhinderungs- und Kurzzeitpflege, bei der die Aufgaben vorrübergehend von einem Pflegedienst übernommen werden. Wenn die Arbeit bis jetzt zwischen Angehörigen und einem Pflegedienst aufgeteilt wurde, ist es oft einfacher, dafür einen passenden Pflegedienst zu finden.

Wer normalerweise alleine pflegt, einen großen Teil der Pflege übernimmt oder sogar eine Art rund-um-die-Uhr-Betreuung, kann auf Schwierigkeiten stoßen. Hier bietet sich meistens an, eine Tagespflege zu organisieren bzw. die kurzzeitige Unterbringung in einem Pflegeheim oder einem anderen ähnlichen Angebot.

Wer Glück hat und in der richtigen Region lebt oder Urlaub macht, kann auch einen Urlaub für die pflegebedürftige Person organisieren – am gleichen oder einem anderen Ort. Hier ist die Tagespflege dann an einem Urlaubsort gelegen und je nach eigener „Fitness“ gibt es andere Unternehmungsmöglichkeiten als zuhause.

Früh organisierte Pflege

Alle Angebote haben eins gemein: Es ist wichtig, sie sehr früh zu organisieren. Wenn man sich nicht rechtzeitig um die Vertretung kümmert, ist es sehr schwierig, tatsächlich kurzzeitig und kurzfristig jemanden zu finden.

Viele Angehörige organisieren daher erst die Verhinderungspflege und wenn sie eine Zusage haben, kümmern sie sich um alles andere (vom Urlaubsantrag auf der Arbeit bis zur Planung der eigenen Reise).

Wie bei der Suche nach einem Pflegedienst ist es wichtig, dass alle Beteiligten dem beauftragten Dienst und den Leuten vertrauen, die jetzt zu Gast im Haus sind oder den pflegebedürftigen Menschen vorrübergehend sogar bei sich zu Gast haben.

Zeit zur Reflektion nutzen

Es ist nicht untypisch, im Urlaub zum ersten Mal zu merken, wie stark die Belastung den Rest der Zeit eigentlich war. Typisch für zu viel Stress im Alltag ist zum Beispiel, im Urlaub erst mal krank zu werden – oder die ganze Zeit zu verschlafen, in der man eigentlich etwas unternehmen wollte.

Wenn Sie können, sollten Sie sich in diesem Fall nach dem Urlaub vornehmen, die Pflege neu und anders zu organisieren.