11.12.2020

Weihnachtsstimmung und Winterwärme übers Telefon

Dieses Jahr kann Weihnachten für viele nicht so stattfinden, wie sie es gewohnt sind oder geplant hatten. Auch wenn Besuche „erlaubt“ sind, ist es für viele einfach nicht vernünftig, all die Menschen zu treffen, die sie normalerweise sehen würden.

So wie man auch in jedem anderen Jahr gerade ältere Verwandte mit einer Grippe, einer Erkältung oder einem Magen-Darm-Infekt nicht besucht hätte, verzichtet man dieses Jahr auch mal weil man nicht sicher sein kann, ob man die Krankheit mitbringt, von der man selbst vielleicht nichts merkt.

Das ist traurig – und vielen fehlen die Besuche und ruhigen Stunden gerade im Advent. Aber besser als sich oder andere doch zu riskieren, ist dieses Jahr zu nutzen, um alternative Möglichkeiten zu entdecken, den Advent, Weihnachten oder einfach den Winter zu teilen.

Nähe ist nicht nur eine Frage eines Besuchs – und wir haben dieses Jahr die Gelegenheit, konstanter und bewusster „da“ zu sein – übers Telefon zum Beispiel oder per Post.

Gemeinsam sein: Zusammen singen

Egal, ob man sonst gerne gemeinsam singt, oder eigentlich nie - übers Telefon gemeinsam zu singen, kling vielleicht erst mal befremdlich. Dabei kann das gemeinsame Singen unglaublich stärken.

Und gerade, wer sonst vielleicht Hemmungen hat, könnte das gemeinsame Singen mal übers Telefon versuchen. Da sieht einen der andere ja nicht und wenn die Töne etwas schief sind, liegt das zumindest zum Teil eben einfach an der Leitung.

Ein Lied für jemanden zu singen, kann ein Geschenk sein. Und gemeinsam mit jemandem zu singen, erinnert uns alle ganz schnell daran, dass wir nicht allein sind.

Lieder erinnern uns an gute Dinge, Musik spricht alle Gefühle an – auch und gerade, wenn Menschen sie direkt machen. Wenn Sie sich aber gar nicht trauen, hören Sie doch gemeinsam übers Telefon mal Musik. Oder Sie schalten gleichzeitig den gleichen Radiosender ein – auch da fühlt man sich „gemeinsam“.

Statt sich zu sehen: Schönes beschreiben

Dieses Jahr fallen Besuche auf dem Weihnachtsmarkt genauso aus wie Besuche bei anderen. Statt sich zu sehen, ist das auch eine Gelegenheit, an schöne Dinge zurückzudenken und noch mal darüber zu sprechen.

Beschreiben Sie in möglichst vielen Details, was auf dem Weihnachtsmarkt letztes Jahr besonders schön war. Erinnern Sie sich an die Dekoration eines bestimmten Verkaufsstandes? Können Sie vielleicht beschreiben, wo eine besondere Lichtinstallation angebracht war?

Bei älteren Menschen reichen die Erinnerungen vielleicht noch weiter zurück. Dann ist doch interessant, was besonders im Kopf geblieben ist – bunte Farben oder helle Lichter? Ein bestimmtes Bild oder eher da Gefühl insgesamt?

Wer nicht so visuell denkt, erinnert sich vielleicht am besten an die Kälte draußen und die angenehme Wärme, die dann ein Heizstrahler, ein Feuer oder ein Glühwein mit sich gebracht hat?

Vielleicht war letztes Jahr gar nicht so viel Zeit, alles genau zu besprechen oder Ihnen fällt erst heute auf, was eigentlich Besonders war. Bewusst Details zu erwähnen, macht ein Gespräch farbenfroh.

Adventskaffee? Weihnachtspäckchen verschicken

Die große Weihnachtsbäckerei findet dieses Jahr vielleicht nicht gemeinsam statt. Wer sich trotzdem verbinden will, kann den bunten Teller gemeinsam mit anderen gestalten. Dann kann man Päckchen verschicken – die meisten Weihnachtsplätzchen sind eh am besten, wenn sie ein paar Tage „durchziehen“ konnten.

Dann kann man auch am Telefon gemeinsam die Kekse durchprobieren. Alte Favoriten, neue Rezepte oder eine gekaufte Packung Lieblingskekse?
Man muss sich nicht persönlich sehen, um gemeinsam am Nachmittag zwanzig Minuten Tee-Pause zu haben. Das bringt eine Pause in den Alltag und gleichzeitig etwas ganz bewusst Besonders: Donnerstag um 16 Uhr verabredet sein, um gemeinsam einen Kaffee zu genießen.

Dabei muss man nicht mal viel miteinander reden.

Wiederkehren planen

Auch wenn dieses Jahr Weihnachten für einige nicht so viel bunten Trubel mit sich bringt, kann man sich auch gemeinsam auf das nächste Weihnachten freuen. Viele Leute sagen (je älter sie werden, desto häufiger): Aber ob ich das noch erlebe?

Ganz sicher weiß das niemand. Aber es schadet nicht, sich gegenseitig ein schönes Weihnachtsfest für die Zukunft zu versprechen. Wenn wir uns alle wiedersehen, gucken wir uns die Fotos von diesem Jahr an und werden das Gefühl haben, das dieses seltsame Jahr auch schon wieder lange her ist.